Schutz in Schwebe
Hätte ich nicht Nachrichten gekuckt, die vergangenen vier Jahre wären an mir vorübergezogen, und – Supermarkt mit Maske ausgenommen – ich wäre ohne Sorge, mit nichts als einer unangenehmen Grippe mit Schwächezuständen im Gepäck, im Hier und Heute angekommen. Ohne Rancune, ohne an der Politik zu zweifeln.
Oke, es ist auch der Garten, zusammen mit der Gnade der frühen Geburt, der mir die Freiheit, frei zu atmen bewahrt hat.
Auch deswegen tauchen Fragen auf: Wäre es nicht Pflicht, sich zu empören? Nicht nur am PC, sondern sich live der Gefahr von Aggression in Worten und Taten auszusetzen? Ist es legitim, sich zu verstecken?
Antwort: JA:
Niemand kann mich zwingen, für andere den Aufstand zu proben. Ich brauche meine Kraft, um für liebe Menschen in meinem Umfeld dazusein.
Antwort: NEIN:
Niemand lebt für sich allein. Wären alle Revolutionen der Geschichte nur im Untergrund besprochen worden, in lebhaften, zukunftsschillernden Farben ausgemalt, wären es eine bessere/schlechtere Welt?
Unter geschützten Räumen finden sich Erdreich und Felsen, die – vielleicht – auch die feinsten Irritationen von draußen weiterleiten. Durch Fußböden und Mauern in Kopf und Herz.
Über scheinbar geschützten Räumen ziehen Wolken dahin. Bauchige Schönwetterwolken. Und andere, die Sturm und Hagel bringen oder Schlimmeres.
Nichts ist für immer sicher.
Im Ernst(-Fall): Die kleine, egoistische Sicherheit mit Tor versehen, und das Tor mit Einladung für special guests. Schutz bieten. Wenn gewünscht, auch mit Gulaschsuppe und Getränk. Und neuer Kraft.