Schock?

Wenn einem (mir) bewusst wird, dass die Erde nichts ist als eine unscheinbare Winzigkeit im All, und dass eine interstellare Macht, die es nicht gut mit uns meint, alles, was hier lebt, töten könnte, und dass es vor so einem Ereignis keinen Schutz gibt – Hütte, Haus, Burg, auch der Windschatten eines Berges, alles zwecklos –, kann diese Erkenntnis zu Panik führen, zu Gleichgültigkeit, vorbeugender Todessehnsucht und zu fast perfektem Verdrängen.

Oder: Das Schicksal in seiner Form als interstellare Macht bestechen: Wenn man von jetzt an allen, die es brauchen, Geborgenheit bietet, Butterbrot, Suppe und Matratze (nur wenn ganzganz dringend. Besser nicht), wäre es vielleicht möglich, der Auslöschung durch interstellare Stürme und andere Widerwärtigkeiten zu entgehen, zumindest aber das Übel abzuschwächen: Beinbruch und Platzwunden statt vorzeitiger Tod, zum Beispiel.

Einmal hielt ich ein 6 Monate altes Erpelküken im Arm. Unklare Symptome, Diagnose im Dunkel. Küken wurde schwächer, ohne Zeichen von Schmerz. Ich hielt es in seinen letzen Minuten im Arm und wusste es beschützt vor allen irdischen Wesen und außerirdischen Gewalten und vor der Kälte im vergangenen Jänner.