Ohr im Gras
Du willst es wissen, und du tust es auch, legst dich bäuchlings auf die Erde, ein Ohr im Gras,
und du hörst das Krabbeln und Sumsen, und das Dröhnen der Tiefe, die Wellen der Weite –
was sie anschwemmen, überfällt dich: Jammern, Jaulen, das Wiehern, Gurgeln, Ächzen, das Stampfen von Maschinen, das Weinen, das Brüllen, das schwere Atmen auf der Flucht – Schmerz, Schmerz, niemals aufgewogen durch Lachen, Lust, Seligkeit und Gesang – oder doch?
Genau in dem Augenblick, als ein Kübel voll Mitgefühl über dir ausgeschüttet wird, spürst du das Pieksen von Dornen, einen Mückenstich, und du rennst nach Hause: Wo ist Kuchen? Käse mit Wein? Und Schlaf. Wir hoffen doch, ein unschuldiger Schlaf.