Lesen. Hören. Schreiben. 35 Endspurt I.

Der Roman will fertig werden.
Überarbeiten dauert noch. Hier korrigieren, dort löschen. Löschen Rückgängig machen. – Das große Ganze im Auge behalten, dabei 2/3 der Details vergessen. Neue Notizen, viele viele Notizen auf fliegenden Blättern. Ganz unübersichtlich. Bunt markieren?
Missing links in die Lücken zwängen, dann zweifeln, Problem aufschieben, und nun aber zu etwas ganz anderm, dem Schluss, der sich auf den Anfang bezieht, nur befindet sich der Anfang unter dichtem, grauem Nebel. Keine Sonne in Aussicht, nur Pause mit Kaffee und vielen Kalorien, sonst Schwächeanfall.
Überhaupt alles zuviel, vor allem zu viele Worte. Vielzuviele Buchstaben. Die Hälfte wegmachen? Oder nicht, sonst Reue.
Und die Logik. Wann kam der Schlafsack das erste mal ins Spiel? Geht ein Ort, ein Stadtteil, den Autorin nie aufgesucht hat? Was taucht auf, um zu bleiben? Was erscheint und stirbt? (oder geht verloren) Wer oder was bewegt sich scheinbar willkürlich zwischen den Passagen umher?
Warum sind mir alle Protagonisten zumindest ein bisschen sympathisch? Jetzt noch ein abgrundtief böses Wesen implantieren? Auch kein corpus delicti weit und breit, auf den gefühlt 999 Seiten nicht. Zu spät, zu spät.
Moment der letzten Anspannung: Lay-out festlegen. Hier und dort komplizierter als erwartet. Warum funtkioniert das nicht? (word spinnt) Und das harmonische Erscheinungsbild und die Geduld und die Nerven.
Deadline verschieben. Schlafen, Essen, Gartenarbeit.
Das Leben ist schön. Manchmal.