Eigene und fremde Federn
Freiheit.
Ich bin so frei und nehme mir noch ein Stück Apfelkuchen.
Frei von Alltagslast mal nur chillen.
Freifahrt: Gibt’s das noch?
Freie Fahrt und bloß kein Hindernis, wenn ich mitm Rad—
Freigeist: Ja, sowieso.
Freilandhühner: Alle, alle Hühner sollen frei sein!
Enten, Gänse, alle Nutztiere, auf in die Freiheit!
Freibad: Ja, schön, angenehm. Wellness-pur! Für mich nur im Freibad meines Vertrauens, nicht weit von hier.
Freiberuflerin? Einige Jahre war ich ängstlich in der Enge des Überlebens gefangen. Macht nichts.
Befreit…von Eis(?), vom Wunsch nach mehr Bequemlichkeit, Luxus, von sinnlosen Gedankenspiralen, von Kopfschmerz.
Genau diese, letzte Befreiung wird mit größter Dankbarkeit belohnt.
Vogelfrei: Vögel sind doch nicht frei. Getrieben vom Überlebenskampf, bedroht durch Feinde—
Und das hier, weise und wahr, wenn es wahr werden könnte:
„…Freiheit, die ich meine: die Erlaubnis, da Gott die Welt in nichts bestimmt hat und zu ihrem Wie nichts getan hat, sie noch einmal neu zu begründen und neu zu ordnen. Die Erlaubnis, alle Formen aufzulösen, die moralischen zuerst, damit sich alle anderen auflösen können…“
in „Das dreißigste Jahr“; Ingeborg Bachmann