Hören. Lesen. Schreiben. 12 Wenn beim Schreiben
die Worte im Weg sind und das Handwerk sich verweigert vor den Fragen:
Veränderungen dezent anbahnen ohne zu deutliche Worte, nur in Symptomen und Zeichen, wie kann das funktionieren?
Eine Liebe beginnt zu keimen. Man soll sie nicht zerreden, nicht zerschreiben. – Ein Verdacht schwebt im Raum. Warum? Noch kann es sich niemand unter den Protagonisten erklären. – Tod, Schicksal-überhaupt dräut, aber es wäre viel zu früh, die Betroffenen zu warnen, nicht einmal die scheinbar unbeteiligte Autorin darf das wagen.
Wie anders, subtiler läuft es beim Komponieren!
Eine andere Tonart, ein Rhythmuswechsel, Lautstärke-rauf oder hinunter, eine Phrase, die alles Vorangegangene abschließt und Tore zu Neuem öffnet. Oder: Pause.
Ist es möglich, die Tricks und Stilmittel der Musik auf die Ebene der Sprache zu verpflanzen?