Haten darf man nicht, aber dem Smartphone ist es eh wurscht.
Wenn auf einmal der Mailserver nicht mehr funktioniert und zu verstehen gibt, dass er vor allem meine Nachrichten, ja, auch den Versuch, mich mit PW und Codes wieder anzunähern, verschmäht und mir die eiskalte Schulter zeigt mit abweisenden Signalen in Signalrot,
wenn der Zustand ohne vernünftige schriftliche Verbindung zur Außenwelt (10 m -> 1000 km Entfernung) zu einer psychischen Krise anwächst, die weder durch exzessive Kaffeejausen noch durch calmierende Floskeln – „ja, es gibt Schlimmeres!“ – ihre Schwere verliert,
dann ist es Zeit, das alte Handy durch ein neues Smartphone zu ersetzen.
Beruhigung tritt ein: Mailschreiben lernen, Symbole, Adressen, Speicherorte, alles, alles suchen und finden lernen.
Oder nicht.
Beunruhigung bleibt. Ungeduld und Verstörung schaukeln einander auf. Die Fäden zur Außenwelt, die drahtlosen Drähte, bleiben zerrissen. Nullkommunikation.
Nix verstehn.
Aber, bin eh analog geschult, PC kann ich.
Meine Abwehr richtet sich also nicht gegen das Digitale-an-sich. Viel eher hat es mit der Mehrdimensionalität in den Eingeweiden des Smartphones zu tun: Funktionen, Hinweise, Erledigtes, alles versteckt sich auf verschiedenen Ebenen. Müsste ich suchen. Entdecken. Im Kopf abspeichern. Nur, ich will das nicht.
Wie anders aber draußen, im analogen Leben!
Unterschiedliche Ebenen, natürliche Mehrdimensionalität:
Was unter der Erde ist,
in der Tiefe unterm Wasserspiegel – mysteriöses Meer -,
über den Wolken
oder zwischen Gesteinsschichten,
fordert heraus und bringt Expeditionen auf den Weg,
beschert Abenteuer zwischen Vorsicht und Wagemut.
Es braucht Kraft und Ausrüstung, Wasservorräte, Proviant und Mitstreiter, auf die man sich verlassen kann.
Kein Smartphone bietet dieses Package. Keine versteckte Funktion in diesen 16 x 8 x 1 cm kann es mit den Höhlen im Salzkammergut aufnehmen, nicht mit dem Untertauchen, während man den Boden unter den Füßen verliert und Leichtigkeit mit LebenAtmenWollen einander den ultimativen Wettstreit liefern.