Fußnoten gehen nicht

Weil linker Fuß kann z.Z. nicht gehen, und der rechte hat auch grad um Ruhe gebeten.

KopfNOTizEN: Ganz gleich, was im Kopf entsteht – Sturm weht alles davon.
Tiefer graben? Viel Schutt, viele Splitter, die nicht scharf genug waren, sich auch ins Herz zu bohren. Anmerkungen sichten aus den Sekunden, Stunden, Tagen der Jahre…und weiter, wo Hoffnung besteht, wirklich Wahres zu entdecken –
und wieder nichts –
Tauchen hinunter zum Grund, wo Klarheit war
im Neugeborenen
vielleicht
sein könnte im Augenblick des Todes.

Arme, nackte Buchstaben

Lesen als Freude und Privileg: Reine Tatsachen, berichtet in anmutiger Prosa. Kein Wort zu viel, doch die Worte müssen stimmen. Interpretieren möchte ich selbst. Das Stolpern über eine schlichte, geniale Wendung bereitet mir so viel Freude, dass ich diese Passagen immer wieder aufsuche. Und bewundere.

Hier im Blog (-> rechts) muss ich mich auf das Notwendigste beschränken, und das ist sicher ein Zuviel an zu-Wenig. Sonst ufert es aus und reißt Risse in die warmen Farben meiner Website, und alles wird kaputt.

Beschreibungen, nachgereicht?
Eine, die Fränzi  heißt, muss brünette Locken haben, die überm Ohr enden, wo täglich variierende Ringe hängen und klirren und glänzen.
An Lela scheint zunächst alles ausladend: Wangenknochen, glatte Frisur in monochrom, doch unstet. Erst aufs zweite Nachspüren erkennen wir diffuse Zustände unter einem Berg an Selbstbehauptung.
Rita: unfrisierbar. Unzulänglich. Total leicht zu begeistern, mit hoher Wahrscheinlichkeit von darauffolgendem Absturz + Reue.

Wer die vielen möglichen fioriture vermisst, für den ist hier ein Marktstand an Details bereitgelegt: Zur freien Entnahme:
Kaffeeklecks auf Tischtuch – Nachbarn hinter Zäunen – LKW- und Baggerlärm – Berge in der Ferne – unbeantwortete Post in ungeliebten Ablagen – zarte Knospen überall – Sternenhimmel – Wolkenhimmel – überhaupt kein Himmel – Ressentiments – Überschwang – Wein und Gelächter – Selbstgespräche – Regen – ewig kein Regen – Fahrradklingel – Hunde, die bellen – nervöse Angstzustände – ein Riss durch die Wolken – Löcher in Socken – Perlenkette – Etikette – Schlamperei – Bier und Schnaps – Ausgang links
Für alle, die eine stimmungsvolle Abenddämmerung vermissen, hier bitte:
ABENDDÄMMERUNG, sie sei ein Bett in Dankbarkeit für den müden Tag.
MORGENDÄMMERUNG, Lob und Power, Aufbruch und Kaffee dazu!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ohrwurm

Melodie in Dauerschleife im Ohr? Immer wieder die gleiche Passage, ob Klassik. Pop oder Ethno? Du genießt es, du verfluchst es. Du findest ewig die Stopptaste nicht, und wenn du eine einen grässlichen Kreischton dazwischenschaltest, ist im nächsten Augenblick der Ohrwurm wieder da? Obwohl du jedes Empfangsgerät an deinem Körper freihalten willst für die wirklich wahren Messages aus dem Welt- und deinem Innenraum, wo bisher Ungedachtes, verwegen-Neues geweckt, verwirbelt, frisch angeordnet und mit Ésprit gewürzt, hinausgeweht werden soll in die Welt-
Passt schon.
Viel Spaß.
Nur: Ohrwürmer bereiten – so wie die zahllosen inneren Dialoge, die geschwätzigen Selbstgespräche, die Monotonie einer nützlichen Arbeit, wie Nüsse-Knacken  – den Boden vor für Deine entspannte Aufnahmefähigkeit…für alles:
Kreative Langeweile.

Bettina von Arnim: „Das Unverhoffte, das Gefahrvolle, das Tollkühnste selbst kannst du wagen,
das Mittelmäßige allein macht rettungslos elend.

 

Nun also RITA. Warum?

„Rita“, hat Lela gesagt.
Bis gestern wusste ich nicht, wie ich im Blogtext heißen soll.

Manchmal ist es schwierig, meiner Personnage Namen zu verpassen: Sie sollen angenehm klingen, weder niedlich noch dumpf-konsonantenreich, und auch nicht Urzeit-gemäß.
Hedwiga geht gar nicht.
Milieu-Mobbing auch nicht: Yvonne und Lisa-Marie sind schon mal draußen.
Was historisch belastet ist, findet sowieso nicht in meine Texte, und auch das nicht, was sich unberechtigt-elitär hervortun möchte: Patricia und Serafina machen sich unbeliebt, noch bevor sie ein einziges Wort gesprochen haben. Und all diese Namen, die nach Sand und Meer und Wüste klingen, müssten ebenso erklärt werden wie die Reise ihrer Menschen in den PC und aufs Papier: Fernanda, Anastasia, woher kommt ihr? Was habt ihr unterwegs erlebt?

Rita finde ich voll in Ordnung. Rita bedeutet „Perle“.
Rita lässt an Ritter denken, edle Ritter. Sie sind sportlich, verteidigen Burg, Burgherren und Burgdamen. Sie minnen und dichten und singen. Bis sie erhört werden.
Und wenn nicht? Treiben sie sich in Küche und Stall herum, wollen herummachen mit Köchinnen, Mägden und Fischerjungen?
Schluss, das führt zu weit.
Rita ist oke.

„Lela“, Ritas alte Freundin, trägt diesen Namen als Hommage an das Mädchen Manuela in „Mädchen in Uniform“, dem tränenreichsten Buch meiner Pubertät.

Rhythm ’nd Blues

So. Der Text sucht seinen Rhythmus.
Langsam hat es begonnen, die Personen und ihre Aktionen zum Laufen zu bringen.
Jetzt aber ist Zeit für Pause.
Denken: Was ist?
Wohin geht die Reise?
Weitermachen?
Sich neu orientieren?

Und los.
Bald. Morgen?

Zuerst Stille.
Ein Hauch, ein Flüstern. Dann
andante con spirito…
parlando nicht vergessen –
molto affetuoso…
hell und dunkel.
Stolpern durch Synkopen.
Fermate.

Vivace
Lacrimoso.
Piano al fine.
Wie im wirklichen Leben.