Einsam in trüben? Tagen
A: So kann man nicht leben.
I c h: Wie kann man nicht leben?
A: Na so wie du lebst.
I c h: Siehst doch, dass ich so leben kann.
A: So allein kann man in echt gar nicht leben.
I c h: Ich bin nicht allein.
A: Doch. Ziemlich allein.
I c h: Fühl mich aber nicht allein.
A: Sieh dich doch mal um: Ist irgendwer wirklich da?
I c h: Du bist da.
A: Das zählt nicht.
I c h: Doch.
A: Nahe Angehörige zählen nicht.
I c h: Erklär mir das mal-
A: Deine Antwort ist nur eine Flucht vor der Tatsache, dass du tatsächlich
allein bist. Flucht, um den Kummer nicht zu spüren.
I c h: Wenn ich auch noch Kummer hätte, wären das schon zwei Kümmernisse:
Das des Kunmers und das des Alleinseins.
A: Na bitte: Eben hast du zugegeben, dass du allein bist!
I c h: Es war eine rein theoretische Definition von fiktiven Versionen einer abstrakten Präsenz von Kummer. Außerdem genügt es, mich auf die nackte Erde zu legen, zu hören, wie Wasser in die Wurzeln dringt, wie es die Lebewesen dort unten ernährt, und wie sie miteinander kommunizieren, von weit entfernten armen und reichen Wesen berichten, die sich nicht einsam fühlen, weil ich ihnen Nachrichten sende: von mir über Wasser und Wurzeln und unbekannte geheime Bahnen, aber das alles funktioniert nur mit geschlossenen Augen und-
A: (Nicht mehr da.)