Zwei Tage vor dem Beginn

kommt M langsam über die Hügel in die Stadt. Er lauscht, zögert, folgt einem Ruf und antwortet auf seine Weise: mit eigensinnigem Charme.
L möchte wirklich gerne mitmachen, hat genaue Vorstellungen über den Lauf der Handlung, aaaber möchte sich überraschen lassen, rennt mir die Tür ein, ruft an, bittet – und droht: Mitspielen nur mit Glück und Segen am Ende.
Die Kinder müssen gar nicht erst anreisen. Sie sind immer genau richtig an ihrem Platz. Ihre Eltern zweifeln an dieser Behauptung. Warum?
Und ich stecke mittendrin. Will raus, weit fort. Was unmöglich ist. Ausflüchte und Fluchtversuche bringen garnichts. Vom Hügel aus (M hält dort grad Rast. Mit Käsebrot) die Handlungsfäden überblicken und voreilig entwirren? Mich hinter Hecken verkriechen? Die Dinge laufen lassen? Ganz einfach. Wäre nicht draußen, jenseits der Stadtgrenzen, der Rest der Welt mit dem Widerschein von Aufruhr, Ängsten und dem fieberhaften Getue unserer 24/7 dynamisch werkenden Nachrichtendienste.

Nur noch drei Tage

Vor dem Beginn: Schauplatz kreieren. Müll wegfegen. Humus nicht. Der ist brauchbar zum Gärenlassen.
Ost-West, Süd-Nord-Achsen auf dem Spielfeld ausrichten.
Alles nochmal umschmeißen, sodass jeder Versuch, sich zu orientieren, zwecklos bleibt. Kleinstadt-Ambiente installieren. Supermärkte, Parks, Hoch- und Tiefkultur. Fauna, Flora, Florierende Emotionen, total wild bis amöbenhaft-lethargisch. Dreimal drüberbürsten, erschschöpft durchatmen. Günstige Umstände abwarten, und wenn sie an einem Tag mit schlimmstem Schmuddelwetter eintreten:
auch gut.